Deine Suche

 ...bekannt wie ein bunter Bär

auf seinem letzten Weg begleitet von vielen herzlichen  Wünschen

Oso - Die Geschichte des Bären

Im Folgenden findest Du die Geschichte von Oso. In chronologisch umgekehrter Reihenfolge.

"Fortsetzung folgt..."

Steht an dieser Stelle üblicherweise. Nun folgt leider keine Fortsetzung mehr.

Jeder möchte lange leben, aber keiner will alt werden.
Jonathan Swift

IMG 3724

Oso hat lange gelebt. Sehr lange. Bis heute. Zwölfeinhalb Jahre ist er geworden. Ein Methusalem unter den Spanischen Doggen. Und er ist alt geworden. Sehr alt - in letzter Zeit. Heute, am 5. Oktober 2022, konnte er nicht mehr. Seine 63 Kilogramm konnten und wollten vielleicht auch nicht mehr aufstehen. Und deshalb musste er auch nicht.

Ein langes Leben, nachdem er im Juli 2010 dem Tod in einer Tötungsstation "von der Schippe gesprungen ist".

Oso war ein Guter. Ein Riese, der keiner Fliege etwas zu Leide tun konnte. Ein Riese, der sich zu keiner Zeit seines Lebens seiner Größe bewusst war. Ein Riese, der uns auf Schritt und Tritt begleitete, der niemals alleine sein wollte. Ein Riese, der nie genug Streicheleinheiten bekommen konnte. Ein mitunter sehr aufgeregter und lauter Riese. Ein Riese, der aber auch Ruhe verströmen konnte. Das hat vielen unserer Pflegehunde anfangs geholfen. Sie wähnten sich bei ihm in Sicherheit - und sie waren es auch.

Nun ist der Plüschbär in einen sehr langen Winterschaf getreten...

Er hinterlässt eine weit mehr als 63 Kilogramm große Lücke in der Bande.

Und er hinterlässt sie genau zwölf Jahre nachdem Lea ihre nach wie vor bestehende Lücke hinterlassen hat.

Wie alles begann könnt ihr im Folgenden lesen:

Zeiten ändern Dich

Nun ist der Bär schon über drei Jahre alt. Die Zeit vergeht. Was hat sich geändert? Vieles.

Groß ist er geworden. Schaut mal - so sahr er aus, als er bei uns ankam. Und wenn man auf das Bild klickt, dann erscheint als zweites Bild auch das "Nachher-Bild". Gleicher Ort, gleicher Hund - aber eben drei Jahre später. Der Bär eben.

Nichts für Ästheten

Ich wurde förmlich genötigt, dieses Video einzustellen.

video smilla oso

Ich warne. Es ist weder etwas für Ästheten, noch für Menschen, die gerne ein Häppchen essen, während sie im Internet surfen. Wer zur Gelbsucht neigt, der möge das Bild bitte auch nicht anklicken.

Positiv anzumerken ist, dass der im Video gezeigte Hund lebt. Auch wenn man es nicht glauben möchte. Oso lebt noch.

Und Smilla putzt noch. Wird wahrscheinlich noch einige Monate dauern, bis sie den Bären ordentlich gewaschen hat. Um dann wieder bei den Ohren zu beginnen.

Schaut selbst

 

Minijob und Spaß dabei?

Eine steile Karriere?

Man weiß es nicht.

In jedem Fall aber eine Geschichte aus dem Tierschutz.

Oso - einst ein Mastin-Welpe, der in Spanien in der Tötung entsorgt wurde.

Dann wurde er - Rosa sei Dank - freigekauft. Und es wurden Bilder durch den Äther geschickt. Ein kleiner Knubbel in einer Box, eine behandschuhte Hand. Freiwillige vor.

Wir waren die - zwar nicht ganz - Freiwilligen.

Und nun?

Hat er einen Minijob als "Empfangsherr" in unserer Firma. Im Rahmen dessen er alle "Kollegen" und Gäste freundlich begrüßt.

Eine steile Karriere?

Man weiß es nicht.

Es kommen Beschwerden

11. Januar 2012: Subär

Nun - es kommen Beschwerden...

Wozu?

Zu Recht.

Beschwerden, weil die Geschichte des Bären nicht weitererzählt wird. Böse, böse.

Zunächst die üblichen, untauglichen Ausreden.

Vor lauter Pflegehunden und Katzen war es etwas turbulent im letzten Jahr.

Und dann kamen noch die Verwandten zu Besuch. Und es gab eine Flutwelle, Und, und, und... 

Aber jetzt:

Der Bär wuchs und wuchs und wuchs und tut es immer noch, weil er immer noch nicht richtig ausgewachsen ist. Er wiegt jetzt schon 55 Kilogramm und ist immer noch ein richtiger Schmusebär, der sich auch gerne mal auf den Schoß legt ;-) Hierfür gibt es sogar Beweisfotos.

Die Erziehung des kleinen, sturen Mannes stellte sich als gar nicht so einfach dar, weil er mit seinem Dickkopf, der innerlich noch größer zu sein scheint als äußerlich, einfach nicht in das übliche Hundetrainings-Schema passt.

 

Aber wenn man viel Geduld und etwas Gelassenheit mitbringt, ist auch diese Hürde zu meistern. Er macht schon meistens was man sagt. Wenn dies zufällig mit dem übereinstimmt, was er gerade möchte oder wenn der Herr einen persönlichen  und wirklichen Vorteil für sich darin sieht Lachen.

Mittlerweile hat Oso uns auch geholfen, mehrere Pflegehunde zu erziehen. Da er sehr viel mit unserem kleinen Lupo spielt, hat er auch den zarten Umgang mit Welpen sehr gut gelernt und die Welpen finden den großen, braunen Bär ganz toll und kuschelig. Im Sommer spendet er Schatten und im Winter hält er warm...

Weiteres in einigen Jahren Zunge rausstrecken.

Einstweilen einige Impressionen.

Oso - Spanisch: Bär

Oso - dieser Name ist Programm. Die Menschen im spanischen Tierheim in Burgos haben Oso seinen Namen gegeben. Wir sahen keinerlei Mögichkeit, einen passenderen Namen zu finden.

Es war Juli 2010. Es gab Bilder aus dem spanischen Tierheim. Welche Hunde kommen nach dem Transport hierher auf welche Pflegestelle? Sylvia wollte Oso. "Der iss so süß." Aus "Selbstschutz" habe ich Edi avisiert.

Sonntag, der 18. Juli 2010. Der Transport von Hundeherzen kam. Oso war schon vermittelt, so Birgit, die Organisatorin von Hundeherzen. Oso und Edi stiegen aus. Wir schnappten uns Edi. Hatten dann aber auch ein Einsehen mit dem Bären. Er roch nämlich auch wie ein ebensolcher. Und zwar wie ein ebensolcher toter. Mehrere Wochen toter. Also ab unter die Dusche - und der Bär stinkt gar nicht mehr so. Gut, jetzt stinkt die Dusche. Aber was macht man nicht alles.

Oh, nun waren alle Adoptanden da - wo ist denn bloß Familie Oso. Die kam mit einer halben Stunde Verspätung. Weg nicht gefunden. Was kommt um die Ecke? Ein 50 kg Frauchen, 150 cm klein, schmal. Was sieht sie? Oso! Was macht sie? Sie schreit! Und murmelt in ihrem typischen fernöstlichen Akzent irgendwas von "großer Hund; sooo großer Hund; viiiiel zu großer Hund." Also hat ihr der kleine Edi viel besser gefallen. Und wer blieb für uns übrig: Oso

Wem auch immer wir dafür danken müssen - wir tun es. Herzlichst. Der Bär ist die Wucht. Und - was wir damals, als wir uns im August entschieden, ihn zu behalten, noch nicht wissen konnten: Er, und nur er, ist möglicherweise in der Lage, die Lücke, die Lea zwei Monate später in ihrer Bande hinterlassen hat, zu schließen. Obgleich er ein noch sehr junger, ja eigentlich ein Welpe ist, strömt er eine Ruhe und eine Souveränität aus, die unsere anderen Hunde jetzt schon dazu gebracht hat, sich an ihm zu orientieren. Das gilt selbst für Bobo, der Lea anfänglich sehr vermisste.

Der Bär ist los!

Wir sind gespannt, wie seine Geschichte weitergeht.

Als Problembär.

Als Schadbär.

Oder gar als Goldbär.

Egal, ihr werdet es hier lesen können.

Kontakt         Impressum     |     Datenschutz